Symposium: Wieviel Macht verträgt die Vielfalt? – Möglichkeiten und Grenzen von Medienfusionen

Stehen Medienmacht und Meinungsvielfalt in einem unauflöslichen Widerspruch zueinander – Ist also ein plurales Medienangebot und damit eine vielfältige Information nur möglich, wenn Marktmacht begrenzt und vorherrschende Meinungsmacht verhindert wird?

Diese Fragen stellen sich angesichts fortschreitender Konzentrationsprozesse in der Medienlandschaft in drängender Weise. Unbestritten sind freie und unabhängige Massenmedien unabdingbare Voraussetzung einer demokratisch verfassten Gesellschaft. Zudem stellen Rundfunk und Presse bedeutsame Faktoren in einer sich verändernden Marktwirtschaft dar, die sich zunehmend von einer Industrie- in eine Informationsgesellschaft wandelt.

Daher wird intensiv darüber diskutiert, wie viel publizistische und wirtschaftliche Macht Medienunternehmen in einer Gesellschaft ausüben dürfen, ohne dass der Wettbewerb und die Meinungsvielfalt gefährdet werden. Dies ist auch Gegenstand der kürzlich ergangenen Entscheidungen des Bundeskartellamtes und der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich zur geplanten Übernahme der ProSiebenSAT.1 Media AG durch die Axel Springer AG.

In beiden Entscheidungen werden über den konkreten Fall hinaus Grenzen für Markt- und Meinungsmacht aufgezeigt, die auf ein kontroverses Echo gestoßen sind.  

Das Symposion wurde von der Kölner Forschungsstelle für Medienrecht und dem Mainzer Medieninstitut in Kooperation mit dem Medienforum NRW veranstalte und hat am 23. Mai 2006 in den Räumen der Fachhochschule Köln stattgefunden.  

Podium

Professor Dr. Dr. h.c. Erich Hölter
Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

Professor Dr. Rolf Schwartmann
Leiter Kölner Forschungsstelle für Medienrecht

Professor Dr. Dieter Dörr
Direktor des Mainzer Medieninstituts und Vorsitzender KEK

Dr. Ulf Böge
Präsident Bundeskartellamt

Jürgen Doetz
Präsident Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation

Hans-Jürgen Jakobs
Ressortleiter Medien, Süddeutsche Zeitung

Professor Dr. Norbert Schneider
Direktor Landesanstalt für Medien NordrheinWestfalen

Professor Dr. Joachim Metzner
Rektor der Fachhochschule Köln