6. Brüsseler Mediengespräch: Neue Fernsehrichtlinie – neue Inhalte?

Zurzeit diskutieren Medienpolitiker und Medienrechtler europaweit über die anstehende Novellierung der EG-Fernsehrichtlinie. Der Entwurf für eine überarbeitete Fassung soll bis Ende des Jahres 2005 vorliegen. Die zuständige Generaldirektion Informationsgesellschaft will klare politische Leitlinien für den künftigen Rechtsrahmen für audiovisuelle Inhaltsdienste formulieren. Umstritten ist dabei, welche audiovisuellen Angebote erfasst werden sollen, nur das Fernsehen oder alle elektronischen Medien.

Zündstoff in der Diskussion liefert die Absicht der Europäischen Kommission, die Trennung von Werbung und Programm zu lockern. Noch im Jahr 2004 hat sie das Kennzeichnungs- und Trennungsgebot hochgehalten und Programme, die sich nicht an den so genannten Grundsatz der Trennung von Werbung und redaktionellem Inhalt gehalten haben, unter Verbot gestellt.

Sollte eine Revision der EG-Fernsehrichtlinie Product-Placement als Finanzierungsform zulassen, wäre eine Durchmischung von Programm und Werbebotschaften nicht mehr zu verhindern. Der Rezipient würde es einerseits schwer haben zu unterscheiden, ob es sich um einen informativen redaktionellen Beitrag oder eine Werbebotschaft handelt. Andererseits könnte durch kreative Konzepte Werbung auch attraktiver gemacht werden.

Über das Für und Wider einer Liberalisierung der Werbevorschriften und den gesamten Anwendungsbereich der neuen Richtlinie wollen wir gerne mit Ihnen diskutieren.

Die Veranstaltung hat am 19. Oktober 2005 stattgefunden.

Einen Bericht zum 6. Brüsseler Mediengespräch finden Sie in der epd medien vom 22.10.2005, Nr. 83/2005, S. 29.

ERÖFFNUNG und BEGRÜSSUNG  

Staatssekretär Martin Stadelmaier
Chef der Staatskanzlei und 
Vorsitzender des Trägervereins des Mainzer Medieninstituts e.V.

Aus europäischer Sicht 

Dr. Rudolf Strohmeier
Kabinettchef der EU-Kommissarin Viviane Reding, Brüssel 

Aus deutscher Sicht   

Dr. Wolfgang Schulz 
Hans-Bredow-Institut für Medienforschung

DISKUSSION

Dr. Rudolf Strohmeier

Dr. Wolfgang Schulz

Dr. Georg Wronka
Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW e.V.

MODERATION

Professor Dr. Dieter Dörr
Direktor des Mainzer Medieninstituts, 
Universitätsprofessor am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz