3. Brüsseler Mediengespräch: Fernsehen mit neuen Grenzen? Digitalisierung, nationale Verschlüsselung und die Folgen 

Im Zuge der Digitalisierung des Fernsehens ist deutlich geworden, dass die neuen technischen Möglichkeiten nicht – wie erhofft – automatisch zu noch mehr grenzüberschreitender Information führen. Ganz im Gegenteil kann die Verschlüsselungstechnologie von den Rechteinhabern auch dazu genutzt werden, den grenzüberschreitenden freien Empfang im Hinblick auf deren Verwertungsinteressen auszuschließen. Dies ist während der Fußballweltmeisterschaft für die gesamte Öffentlichkeit deutlich geworden; es bleibt aber keineswegs auf Sportprogramme beschränkt.

Ob ein solches Vorgehen, das aus Sicht der Rechteinhaber durchaus nachvollziehbar ist, allerdings mit der Idee eines Fernsehens ohne Grenzen und der dahinter stehenden Informationsfreiheit sowie der Dienstleistungsfreiheit vereinbar ist, bleibt zweifelhaft.

Das Land Rheinland-Pfalz als Vorsitzland der Rundfunkkommission der Länder und das Mainzer Medieninstitut möchten mit dieser Veranstaltung den Fragenkomplex aus der Sicht der Beteiligten aufgreifen und sowohl das Urheber- bzw. Leistungsschutzrecht als auch die europäischen Grundrechte und Grundfreiheiten in die Betrachtung einbeziehen. Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Die Veranstaltung hat am 13. November 2002 stattgefunden.

ERÖFFNUNG und BEGRÜSSUNG  

Manfred Helmes
Direktor der Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter
Vorstandsmitglied des Mainzer Medieninstituts e.V.

EINführung in das thema aus deutscher sicht 

Dr. Martin Diesbach
Rechtsanwalt

EINFÜHRUNG IN DAS THEMA AUS europäischer SICHT 

Cécile Verkleij
Generaldirektion Binnenmarkt der Europäischen Kommission

DISKUSSION

Dorothee Belz
Geschäftsführerin Beta Research

Professor Dr. Carl-Eugen Eberle
Justitiar des Zweiten Deutschen Fernsehens

Dr. Christian Hauptmann
Stellvertretender Leiter der Rechtsabteilung von RTL Group

Professor Dr. Wolf-Dieter Ring
Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien

MODERATION

Professor Dr. Dieter Dörr
Direktor des Mainzer Medieninstituts, 
Universitätsprofessor am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz