13. Mainzer Mediengespräch: Shitstorm im Netz – Zeitgemäße Kommunikationsform oder virtueller Pranger?

Soziale Netzwerke, Foren, Twitter, Blogs – die Möglichkeiten, im Internet seine Meinung kund zu tun, sind breit gefächert und werden rege genutzt. Während früher ein Feedback, z.B. durch einen Leserbrief, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt blieb, folgen die Reaktionen heute schneller, zahlreicher und – nicht zuletzt aufgrund der anonymen Möglichkeiten – ungehemmter und im Lichte der Öffentlichkeit.

Kennzeichnend für einen sog. “Shitstorm” ist, dass sich die Äußerungen nicht auf Kritik und Kommentare beschränken, sondern häufig mit Beleidigungen und Schmähkritik in eine Art virtuelles Eierwerfen ausarten. Die Auslöser solcher Empörungswellen sind vielfältig und nicht vorhersehbar: Gesellschaftspolitische Themen wie die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern des Online-Kaufhauses Amazon, Meinungsäußerungen von Politikern oder einfach nur ein Stück Fleischwurst in einem Werbespot. Sowohl große Unternehmen als auch Einzelpersonen bekommen die ungebremste Wut der Netzgemeinde zu spüren, deren Vehemenz und Masse im schlimmsten Fall die Online-Präsenz lahm legt oder dazu führt, dass diese geschlossen wird.

Wie geht man am besten mit dem Sturm der Entrüstung um? Welche rechtlichen Belange sind betroffen und welche Möglichkeiten bestehen, um dagegen vorzugehen? Ist das Persönlichkeitsrecht oder eine Art virtuelles Hausrecht des Betroffenen verletzt? Sollte oder muss man Shitstorms verhindern, oder sind sie ein wertvolles Mittel der Kommunikation in der Demokratie des 21. Jahrhunderts? Schädigen sie wirklich immer das Ansehen des Betroffenen, oder übersteigt am Ende gar der Werbeeffekt durch die massive Markenpräsenz in den Medien die negative Publicity?

Diskutieren Sie mit uns über diese Fragen im Rahmen unseres 13. Mainzer Mediengesprächs, zu dem wir Sie herzlich einladen!

Die Veranstaltung hat am 10. Juni 2013 stattgefunden.

Eröffnung und BEGRÜSSUNG  

Professor Dr. Andreas Roth
Dekan des Fachbereichs Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Professor Dr. Dieter Dörr
Direktor des Mainzer Medieninstitut

Vortrag:  

Professor Dr. Hubertus Gersdorf
Universität Rostock 

DISKUSSION

Alvar C.H. Freude
Diplom-Kommunikations-Designer, Stuttgart

Thomas Helfrich
Leiter des Bereichs Social Media & Executive Support, Bayer AG

Tankred Schipanski, MdB
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Rechtsanwalt

Stephan Schmidt
Fachanwalt für Informationstechnologierecht, Mainz

MODERATION

Professor Dr. Tobias O. Keber
Hochschule der Medien, Stuttgart