12. Mainzer Mediengespräch: Spiele ohne Grenzen – Die Zukunft der Fußballübertragungsrechte in Europa

“Alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen.” Aus Sicht des englischen Fußballverbandes FAPL mag sich “Murphy´s Law” durchaus bewahrheitet haben, als der Europäische Gerichtshof am 4. Oktober 2011 sein Urteil in der Rechtssache Karen Murphy verkündete. Schnell mehrten sich die Schlagzeilen, die Pub-Besitzerin aus Portsmouth habe mit ihrem Rechtsstreit für eine Revolution auf dem Markt der Fußballübertragung gesorgt. Doch inwieweit dieser künftig wirklich neuen Regeln folgen und das Wortspiel mit dem Namen der Klägerin auch in dieser Hinsicht zum Sinnbild reifen wird, ist bislang ungewiss.

Gegenstand des Rechtsstreits war die gängige Praxis des englischen Fußballverbands, Lizenzen zur Ausstrahlung der Spiele auf ein bestimmtes Staatsgebiet zu beschränken. Da aber Satelliten vor Staatsgrenzen keinen Halt machen, mussten die Sendeunternehmen das Signal verschlüsseln und durften die passenden Decoderkarten nicht im Ausland vertreiben. Dem zum Trotz zeigte Karen Murphy die Spiele in ihrem Pub nicht über den britischen Lizenzinhaber BSkyB, sondern über den griechischen Anbieter NOVA und sparte damit umgerechnet etwa 7.000 Euro im Jahr. Längst waren ausländische Decoderkarten von einem Importeur in England angeboten worden.

Der Europäische Gerichtshof sorgte für Aufsehen, als er das vertragliche Vertriebsverbot im Ausland und nationale Vorschriften zur Verhinderung von Import und Verwendung ausländischer Decodiervorrichtungen für europarechtswidrig erklärte.

Doch ergeben sich daraus langfristig wirklich Vorteile für den Verbraucher? Wie werden die europäischen Fußballverbände die Lizenzvergabe in Zukunft gestalten? Und welche Folgen hat das Urteil über die Fußballübertragung hinaus?

Über diese Fragen möchten wir mit Ihnen und unseren Experten aus Wissenschaft und Medienpraxis im Rahmen unseres 12. Mainzer Mediengesprächs diskutieren. Hierzu sind Sie herzlich eingeladen!

Die Veranstaltung hat am 18. Juni 2012 stattgefunden.

Eröffnung und BEGRÜßung

Professor Dr. Roland Euler
Dekan des Fachbereichs Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Staatssekretär Martin Stadelmaier
Vorsitzender des Mainzer Medieninstituts e.V.

Sportübertragungsrechte und europäischer Binnenmarkt

Professor Dr. Udo Fink
Stellvertretender Direktor des Mainzer Medieninstituts

Vermarktung von Fußballübertragungsrechten und das deutsche und europäische Kartellverbot

Dr. Till Wiesner
Beisitzer der 6. Beschlussabteilung, Bundeskartellamt

DISKUSSION

Peter Weber
Justitiar des Zweiten Deutschen Fernsehens

Dr. Martin Diesbach
Noerr LLP, München

Sabine Christmann, LL.M.
Director Regulatory Affairs, Sky Deutschland AG

Claus Grewenig
Geschäftsführer des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e.V.

MODERATION

Professor Dr. Mark D. Cole
Fakultät für Rechts-, Wirtschafts- und Finanzwissenschaften der Universität Luxemburg