Mainz Media Forum: OPENING THE BLACK BOX – Transparenz von Google, Facebook & Co. als Königsweg liberaler Intermediärsregulierung?

​Transparenz – ein im Medienrecht altvertrautes Konzept – steht auch in den aktuellen Debatten über die Regulierung der Informationsintermediäre (z. B. Suchmaschinen, soziale Netzwerke, Portale) hoch im Kurs. Sie soll die Voraussetzung für eigenverantwortliche Nutzerentscheidungen im Netz schaffen (Nutzerautonomie) und gegen diskriminierende Selektions- und Sortierpraktiken schützen. Um Algorithmus-Offenlegungspflichten kann es dabei, so viel ist längst erkannt, kaum gehen, vielleicht aber doch um nachvollziehbare und zugleich aussagekräftige Informationen über die Leitidee, das Geschäftsmodell oder auch die Struktur und die maßgeblichen Kriterien der automatisierten Datenverarbeitung.
Ob aber derartige Transparenzpflichten – wie sie auch etwa der derzeit diskutierte Entwurf eines Medienstaatsvertrags vorsieht – wirklich geeignet sind, Zugangschancengleichheit, Diskriminierungsschutz, Inhalte-Vielfalt, Datenschutz und die (behördliche) Kontrollierbarkeit von intelligenten Systemen zu unterstützen, wird andererseits in Zweifel gezogen. Über diese Schlüsselfrage der Kommunikationsregulierung wollen wir mit Ihnen nachdenken und diskutieren.

Die Veranstaltung hat am 17. Oktober 2019​ stattgefunden. 

IMPULS 

MIT TRANSPARENZ ZU (MEHR) AUTONOMIE? ERGEBNISSE EINER EXPERTENBEFRAGUNG ZU DEN REGULIERUNGSERFORDERNISSEN VON ALGORITHMEN IM NETZ

Professorin Dr. Birgit Stark
Direktorin des Mainzer Medieninstituts
Dominique Facciorusso
Mitarbeiterin am Mainzer Medieninstitut

referate

​algorithmustransparenz: ansatzpunkt für rechtliche verantwortlichkeit der intermediäre oder placebo-regulierung?

​Professor Dr. Roland Broemel
​Goethe-Universität Frankfurt am Main

​Transparenzarchitekturen für algorithmische systeme: ein beitrag zur sicherung fairer kommunikationsbedingungen im netz?

Professor Dr. Thomas Wischmeyer
Universität Bielefeld

MODERATION

​Professor Dr. Matthias Cornils
​Direktor des Mainzer Medieninstituts

DISKUSSION